Bereits 2011 sind Andreas und Christoph mit dem Rennrad nach Siófok an den Plattensee gefahren. Dieses Jahr war das Ziel die Strecke in nur 2,5 statt 3,5 Tagen zu schaffen und eine komplett neue Route zu fahren. Um das Ziel zu verwirklichen wurden die Tagesziele schon im Voraus gesetzt und die Route sorgfältig geplant. Dieses mal gab es auch unterwegs keine Probleme mit der Navigation.
Am ersten Tag saßen wir bereits um 6:00 Uhr im Sattel.
Über Vöcklabruck ging es zuerst nach Steyr. Bereits Vormittags war es außergewöhnlich heiß…
Weiter ging es über Melk nach St. Pölten, unserem Tagesziel.
Kurz vor 20 Uhr erreichten wir nach 254 km unser Ziel.
Ähnlich wie diesem Herrn erging es uns auch – allerdings schafften wir es noch ins Bett.
Das erste Zwischenziel am zweiten Tag war Wien.
Und unsere Befürchtungen bewahrheiteten sich: Der Tag sollte noch heißer und extremer werden als der vorhergehende. Zur unserer Erleichterung kamen wir an einem kühlen Bach vorbei.
Doch das sollte noch nicht alles sein.
Es wurde noch heißer: Der Tacho zeigte schon 43°C an…
Das Wasser mit Eiswürfeln aus den Gasthäusern war bereits nach 30 Minuten wieder warm.
Jedes, auf dem Weg liegende Gewässer, wurde zur Abkühlung genutzt.
Vor Sopron ging es dann über die Grenze nach Ungarn.
Durch die total veränderte Landschaft ging es über einsame Straßen Richtung Pápa.
Entgegen der Hitze wurden die Erfrischungsmöglichkeiten immer weniger.
Auf der Karte waren immer wieder kleine Bäche eingezeichnet, welche sich bei erreichen aber meistens als kleines Rinnsal herausstellten oder komplett ausgetrocknet waren.
Eine letzte Erfrischung war uns aber nochmal gegönnt:
Mit der Dämmerung wurde es dann angenehmer zu fahren. Kilometer hatten wir allerdings noch einige vor uns.
Da wir auch Beleuchtungstechnisch gut ausgerüstet waren fuhren wir auch in der Dunkelheit weiter um das Tagesziel zu erreichen.
Nach 226 km und ca. 6-8 Liter Wasser pro Mann erreichten wir um 21:45 Uhr erschöpft die Stadt Pápa.
Um am letzten Tag zügig voran zu kommen und weil sich auf die Schnelle kein Bäcker finden ließ, dachten wir uns, dass wir uns schnell ein paar Semmeln vom Lidl holen.
Nicht schlecht staunten wir als wir uns um 6:50 Uhr in der Schlange anstellen mussten, die schon wartete, das geöffnet wurde…
Da Unterwegs ein ziemlicher Zacken auf unserer Route geplant war entschieden wir uns eine alternative Straße zu fahren.
Zuerst schien alles ganz normal – bis die Straße dann ohne Vorwarnung in die Autobahn überging.
Nach einigen Kilometern erwischten wir die passende Ausfahrt und es ging wieder auf bequemeren Straßen weiter.
Während ich kurz am Navi die Route überprüfte hat es den Andi, der sich schon auf der Autobahn auf meinen Hinterreifen konzentrieren musste übermannt…
Endlich erreichten wir den Plattensee.
Von hier aus waren es nur noch ca. 30km.
Um nicht den ganzen See umrunden zu müssen setzten wir in Balatonfüred mit der Fähre zum anderen Ufer über und sparten uns so einige Kilometer.
So betrug am letzten Tag unsere Kilometerleistung 95 km und wir erreichten Mittags unser Ziel Siófok.
Das Rennrad wurde nur noch einmal für einen kurzen Abstecher in die Stadt ausgepackt.
Die nicht weniger ereignisreiche Heimreise wurde dann eine Woche später mit mehreren Freunden in unserem Bus angetreten – wenigstens hat beim Radfahren das Navi funktioniert…
Die Tour war mit 575 km und kaum Trainingskilometer in den Beinen nicht ohne. Zur Herausforderung wurde jedoch die Hitze und die Zeit.
Es war auf jeden Fall ein gutes Erlebnis, aber die nächste Tour werden wir wohl wieder etwas gemütlicher angehen…