Wie hart können 400m schon sein?
Soviel schon mal zur Theorie:
Wäre ja nicht der erste Berg, der in Angriff genommen wird.
Beim Red Bull 400 wird aber auf die größte Natur-Skisprungschanze der Welt gelaufen: Die Kulm in der Steiermark.
In der Realität sieht das dann so aus:
Zuerst wurde bei den Einzelstartern in sechs Vorläufen gestartet.
Der Vorlauf ging bis zur Rampe, war also 260m lang.
Insgesamt starteten 411 Einzelstarter – die besten 70 Läufer kamen in das A-Finale, die nachfolgenden 70 in das B-Finale. Alle weiteren Läufer wurden in das Lucky Looser Finale A und B eingeteilt.
Bei teilweise Weltklasseläufern aus ganz Europa wollten Christoph und Florian zumindest im Lucky Looser Finale einmal bis ganz nach oben laufen:
Nach den Vorläufen stellte sich jedoch heraus:
Wir haben es beide in das B-Finale geschafft (also unter die besten 140)!
Also auf: 400m „Sprint“ mit 200 Höhenmetern…
Ach ja: Kopf abschalten.
Nach dem steilem Landeabschnitt, der auf allen Vieren bewältigt werden musste ging es über eine Holzrampe auf die Absprungschanze. Dort ging es die ersten 5m nahezu flach weiter.
Ein kurzer Zwischensprint? Nicht mal ganz aufrichten war drin!
Im weiteren Teil war die betonierte Schanze alle 1,5m mit Holzbalken als Sicherheit bestückt.
Im steilsten Teil der Schanze nahmen die meisten den Handlauf in Wadelhöhe zur Hilfe und kamen somit in dieser Reihenfolge ins Ziel. Ohne weiter nachzudenken wählte Christoph den Weg durch die Mitte und konnte so noch ein paar Plätze gut machen.
Über die Kante und die 400m-Linie, die auf allen Vieren überquert wurde.
Atmen.
Um den Nachfolgern Platz zu machen sollte man sich auf die Matten etwas abseits legen – gar nicht so einfach, wenn einem die Füße wegknicken. Und versuchen nicht das ganze Getränk zu verschütten…
Erstaunte Gesichter auch beim Puplikum:
Geschafft! 400m.
Der Blick nach unten – Yeah, was für ein Gefühl!
Christoph „lief“ die 400m in 7:22 min und Florian in 7:42 min.
Der Gewinner Ahmed Arslan aus der Türkei knackte seinen Vorjahresrekord mit einer Zeit von 4:57 min.
Und damit standen auch die Platzierungen im B-Finale fest:
Christoph: Platz 17 von 65 (Umgerechnet ca. Platz 82 von 411)
Florian: Platz 37 von 65
Erwartungen übertroffen!
Jetzt erst mal in den Red Bull Whirlpool und den Damen beim Laufen zusehen:
Bei der Siegerehrung – die zweitschnellste der Damen – eine Engländerin beim „Schanzentrinken“: